Das Wetter war am ersten Tag eigentlich noch nicht so toll. Erst als wir ins Flugzeug stiegen, wurde es besser. Ist ja eigentlich auch nett, denn so ein kleines Flugzeug kann ganz schoen schaukeln...
Lower Laberge war unsere erste Station. Einstmals war das eine Telegrafen- und wichtige Handelstation. Ausserdem war es eine Anlegestelle fuer die Paddlewheelers, die Raddampfer, die nach Dawson City fuhren, dem Ort, wo der groesste Goldrush Nordamerikas hinfuehrte.
Am ersten Tag war noch nicht Kanufahren angesagt. Wir schlugen unsere Zelte auf und machten uns auf eine kalte Nacht gefasst, die es auch war... Am Morgen war alles herrlich gefroren - die Pflanzen, die Baeume, das Zelte. Aber dafuer war es ein herrlicher Tag. Kein Woelkchen am Himmel.
Die Fahrt dem Yukon entlang war toll. Endlose Waelder, Sandabbrueche und Steilwaende an denen wir entlang fuhren, Bald Eagles, ... Einzig: gegen den Nachmittag kam Gegenwind auf. Das kam uns dann - im uebertragenen Sinn - nicht so entgegen. Wir mussten paddeln wie bloed, dabei ging es doch den Fluss runter!
Das zweite Camp war in Hootalingua, ebenfalls einer Handels-, Telegrafen und Paddlewheeleranlegestation. Wie schon am letzten Ort hatte es auch hier noch einige Haeuschen aus der damaligen Zeit. Leider verfaellt alles und muss Vandalenakte erdulden. Schade eigentlich, denn das waere etwas, was die Touris auf dem Fluss spannend faenden. Alles wurde vor rund 20 Jahren restauriert und nun wird es einfach so gelassen. Kein Wunder verfaellt es, denn schliesslich sind es nur Holzhuetten.
Nebst paddeln war auch noch fischen angesagt. Unsere Guides fischten bis zum Znacht vom Boot aus vier Artic Graylings (Eschen) und vom Camp aus zog ich noch zwei grosse Hechte an Land.
Am naechsten Tag besichtigen wir einen alten Paddlewheeler, der auf einer Insel liegt. Immer im Winter wurden die Schiffe an Land gezogen, damit sie nicht vom Eis zerstoert wurden. Dieses eine Schiff, welches wir angeschaut hatten, war vor rund 50 Jahren ueberfluessig und halt einfach so belassen und da wo es lag, ist es halt heute noch. Nur eben auch am zerfallen...
Der naechste Tag, bei ebenfalls strahlendem Wetter, fuehrte uns nach Big Salmon Village. Ich brauche wohl nicht zu schreiben, was das mal war. Anders aber als die vorherigen "Doerfli" sieht dieses noch etwas besser aus. Nicht zuletzt darum, weil es eine noch immer teilweise bewohnte Gegend der Natives ist.
Am dritten Tag verloren wir zeitweise unserer Guides. Waehrend dem sie mit ihrem Kanu rechts einer Insel vorbei fuhren, bogen wir links ab, weil wir die Einfahrt verpassten da die Stroemung so stark war. Thomas, der Guide, rief noch zu, wir saehen uns am Ende der Insel, aber das stellte sich als weniger einfach heraus. Letztlich dauerte es ueber vier Stunden, bis wir uns wieder fanden (sie suchten uns oben, da sie befuerchteten, wir seien gekentert).
Am Abend war Goldwaschen angesagt. Ein paar Goldsucher hatten eine kleine Dredge gebaut, mit der sie die Sandbank bei unserem Camp durchwuehlten und innert 2 Wochen mehrere Kilo Goldstaub fanden. Nach dem Krieg kamen sie nicht zurueck und so findet man heute noch immer Gold an dieser Stelle. Ich versuchte ebenfalls mein Glueck und wurde fuendig. Die Goldstaeubchen sind allerdings nicht groesser als die, die man auch im Napfgebiet findet.
Am vierten Tag, bei wieder strahlendem Wetter, gings weiter den Fluss runter. Eigentlich kann man nicht mehr viel mehr schreiben zu diesem Tag. Es war einfach schoen, friedlich, kein Gegenwind... Mitten in der Nacht weckten uns Thomas und Kelly (die Guides), da es Nordlichter hatte. Superschoene! Ueber dem ganzen Fluss leuchteten die gruenen Schwaden. Es war nur einfach zu kalt, so frisch aus dem Schlafsack, um daran zu denke, ein Foeteli zu knipsen.
Am letzten Tag ueberwand sich Pia dann endlich einmal, hinten zu sitzen und das Steuer zu uebernehmen. Das bedeutete aber auch, dass sie nicht einfach immer mal wieder Paddelpausen einlegen konnte. In Carmacks, unserem Ziel, war sie denn auch entsprechend muede... ;-)