Fischen in Haines

Gleich anschliessend ans Wandern im Kluane Park gingen wir in Haines Coho Salmon angeln. Am Chilkoot River waren wir schon einmal, allerdings um den Baeren beim Fischen zuzuschauen. Diesmal war es umgekehrt, die Baeren haben uns beim Fischen zugesehen...

Vielleicht muss man aber anfuegen, dass die Baeren beim Fischen ein winzig kleines bisschen erfolgreicher waren als wir - zumindest am ersten Tag. Da naemlich wussten die Fische noch nicht, dass sie an unseren Angelhaken haetten anbeissen muessen.

Es stellte sich heraus, dass die Fische nicht sehr gelehrige Tiere sind. Es wollte einfach keiner beissen. An der Geduld kann es nicht gelegen haben. Ich jedenfalls fischte ununterbrochen fuer 10 Stunden - nur eben mit unglaublich wenig Erfolg. Nicht, dass die rund um mich herum viel gefangen haetten, aber immerhin in Sichtweite zogen einige Fischer was an Land.

Pia und Ingrid hatten im Verlaufe des Nachmittags mehr Freude an den Baeren, die mit uns um die Wette fischten. Allerdings ist es so, dass wenn die Baeren kommen, die Fischer sinnvollerweise Platz machen. Vielleicht kann man folglich nicht unbedingt von fairen Bedingungen in diesem "Wettstreit" sprechen.

Etwas erschwerend kommt beim Fischen im Chilkoot-River hinzu, dass der Grund steinig und teils mit Gruenzeug (Binaetsch) bewachsen ist. Das kann dazu fuehren, dass ein Pixee (Blinker mit Haken) haengen bleibt. Wenn sich dieser Haenger nicht loesen laesst, so fuehrt das zum Verlust des Pixees. An unserem zweiten Angeltag war Ingrid die erfolgreichste Pixee-Versenkerin. Sagenhafte 7 Stueck sendete sie auf Grund, was dazu fuehrte, dass wir einerseits Bauchschmerzen wegen der Lachanfaelle kriegten und ausserdem neue Pixees kaufen mussten, obschon Rolf einige auf Vorrat angeschafft hatte.

Der aufmerksame Leser (respektive auch das weibliche Pendant) wird folgerichtig sagen: Sie haben die Strategie ueberdacht, einen besseren Platz gesucht, schlau ueberlegt, wie Pixeeverlust vermieden werden kann, und, und, und.. Klar, haben wir! Ingrid hat auch keine mehr versenkt, oder vielleicht noch zwei oder so... Dafuer habe ich sagenhafte 8 Stueck in nur vier Stunden ins Nirvana befoerdert. Da machten die zwei, die Pia mitsamt Gruenzeug rausgezogen hatte, den Braten auch nicht mehr feiss. Wir mussten nochmals nach Haines und neue Pixees kaufen.

Das alles hoert sich nun so an, als ob wir nur Pixee-versenken gespielt haetten. Stimmt natuerlich nicht! Ingrid hat heldenhaft 2 riesige Coho-Salmon an Land gezogen und auch Rolf hat sich todesmutig in die Fluten gestuerzt, um einem fremden Fischer zu helfen, den Lachs an der Angel an Land zu ziehen. Der nette Angler hat dann Rolf als Dank (oder Trost fuer die nassen Kleider) den Fisch ueberlassen, da er abgesehen davon das erlaubte Limit von zwei Fischen eh schon erreicht hatte.

Beim zweiten Pixee-Kaufgang entschied ich mich, mir von Pia eine Angel schenken zu lassen. (Ich gluecklich, da Angel, Pia gluecklich, da sie mein Gebigeschenk hatte). Genuetzt hat sie mir zwar, aber nicht zum Lachse angeln... Das heisst, ich angelte schon Lachse damit, aber angebissen hat nur irgend so ein kleiner, dummer Fisch, auf den ich es ueberhaupt nicht abgesehen hatte und der auch kein Lachs war. Zumindest hat die Angel bewiesen, dass sie angeln kann, auch wenns mit den grossen Fischen noch ein wenig gehappert hat.

 

Zusammenfassung:

  • Angebissen: einige
    • davon Coho Salmon: 3 (plus zwei, die staerker waren, als die Angelleine oder diese gleich komplett abrollten und mitnahmen.)
    • davon Sockeye Salmon: duzende (meist schon ganz tote...). Held im tote Lachse angeln war ich. Gruusig, diese modrigen Dinger wieder vom Haken zu schlabbern.
  • Pixeeverlust: nach 30 haben wir aufgehoert zu zaehlen
  • Angelruten: zuerst vier, dann fuenf, dann eine kaputt (nicht meine), also wieder vier
  • fischende Baeren: 2 (Mutter mit Jungem)
  • Doofe Fischernachbarn: eigentlich nur eine, aber die war so richtig doof. Also wirklich, so richtig richtig!
  • Spassfaktor: 100% Auslastung der Lachmuskeln



16.10.2006
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